Studienfahrt nach England

Jahrgangsstufe 9 auf Entdeckungsreise

von Anna Oettinger (9a)

Auch dieses Jahr verbrachten wieder einige Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 9 des Ottheinrich-Gymnasiums Wiesloch im Zuge einer Studienfahrt sechs wundervolle Tage im südenglischen Shoreham-by-Sea.
Die Reise begann bereits Sonntagnacht, wo der Bus trotz einiger kleiner Fehlpackungen beinahe pünktlich um 3.00 Uhr in aller Herrgottsfrühe nach England aufbrach. Nach einigen Stunden erwachten dann auch die letzten wieder mit der ein oder anderen Nackenverspannung aus ihrem der Abfahrtszeit geschuldeten Busnickerchen. Schließlich noch eine Fährfahrt, Passkontrollen, einige Aufschreie, man würde sich im Gegenverkehr befinden (sie hatten alle nur konsequent den Linksverkehr in England vergessen) und so manche Diskussion darüber, ob sich die englischen Häuser als Retro und irgendwie süß oder doch hier und da als einfach älter bezeichnen lassen, und die Gruppe kam am späten Nachmittag am Ziel ihrer Reise an.
Dort wurden alle Kinder von ihren Gastfamilien in Empfang genommen, in denen sie zu zweit, zu dritt oder gar zu viert die nächsten Tage verbringen würden.
Am nächsten Tag stand eine Besichtigungstour von London inklusive Guide und Kurzpräsentationen einzelner Schüler und Schülerinnen zu verschiedensten Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Für den Weg nach London wurde aus praktisch-logistischen Gründen der Zug dem Reisebus vorgezogen. Bis zum späten Nachmittag wurden dann alle Sehenswürdigkeiten Londons, vom Buckingham Palace über Westminster Abbey, St. Paul’s Cathedral und den Houses of Parliament bis hin zur Tower Bridge, in geradezu rekordverdächtigem Tempo abgeklappert.
Abgesehen von einem kurzen Schauer um die Mittagszeit blieb auch das Wetter den ganzen Tag über konstant und angenehm.
Nach einem großartigen Tag voller neuer Eindrücke, fantastischer Fotos und jeder Menge Namen englischer Adeliger, die vermutlich nur bei den wenigsten hängen geblieben sind, kehrten gegen 20 Uhr alle wieder in ihre Gastfamilien zurück.
Der nächste Tag begann mit einer sehr windigen Küstenwanderung, bei der sich irgendwann niemand mehr die Mühe machte zu laufen, sondern sich stattdessen lieber den Berg aufwärts wehen ließ, bei ausgiebigen Gesprächen über die Vor- und Nachteile der englischen Küche.
Danach stand ein Besuch in Eastbourne, einer klassischen Küstenstadt mit Pier, und einer Stadtralley auf dem Programm, bevor der Tag mit einem Besuch von Arundel Castle, einer Burg, deren ältesten Teile noch aus dem 11. Jahrhundert stammen, und seinen paradiesischen Gärten beendet wurde.

Der Mittwoch brachte die Reisegruppe wieder mit dem Zug nach London, wo mit der Tube, die selbstverständlich ein absolutes Must-See in London ist, nacheinander das Natural History Museum, Covent Garden und Camden Town besucht wurden. Alle waren begeistert von den wundervollen Blumen und schönen Geschäften in Covent Garden und dem krassen Gegensatz, den die bunten und wilden Stände und die einzigartigen und teils dubiosen Läden in Camden Town dazu bilden. Der ganze Tag hat noch einmal hervorgehoben, wie viele unterschiedliche, kleine eigene Universen in einer Weltmetropole wie London stecken.

Der letzte Ausflugstag führte nach Brighton, wo die Schüler und Schülerinnen nach einer Stadtführung und einem Besuch des Royal Pavilion, einer ehemaligen Sommerresidenz des Königs Georg IV., viel Zeit bekamen, die Stadt, in ihrer unendlichen Vielfalt auf eigene Faust zu erkunden und noch schnell die letzten Souvenirs und Mitbringsel zu besorgen.
Außerdem besuchten einige Schüler und Schülerinnen für den geringen Preis von 1 Pfund den Pier, um die Reise komplett zu machen.

Am nächsten Morgen brach die Gruppe dann um acht den Heimweg an, um nach einer gefühlt endlosen Fahrt gegen Mitternacht wieder zu Hause anzukommen.

Insgesamt war die Fahrt für uns alle nicht nur eine fantastische Entdeckungsreise voller neuer Eindrücke, sondern auch der Weg, eine andere Kultur und deren Menschen hautnah zu erleben und kennenzulernen. Zu sehen, wie sich englische Häuser, englische Städte, englisches Essen und vor allem englische Menschen von uns unterscheiden und wo die Gemeinsamkeiten liegen. Zu sehen, wie das Land ist, in dem man die Sprache spricht, die wir seit Jahren lernen und wie sie im Alltag gebraucht wird. Vor allem aber war es eine Reise der Begegnung und Tage voller Erinnerungen, die wir gerne behalten werden. (Fotos: Gr)