Im Herbst 1989 nahm die Friedliche Revolution in der damaligen DDR Fahrt auf. 35 Jahre nach den ersten Montagsdemonstrationen in Leipzig und Berlin konnten die Schülerinnen und Schüler der 10b und 10d die wechselvolle deutsch-deutsche Geschichte hautnah erleben: Die Fachschaft Geschichte am OHG hatte den Bürgerrechtler und späteren Minister für Abrüstung und Verteidigung, Rainer Eppelmann, eingeladen. Begleitet wurde er von Prof. Gert Weisskirchen, der über 30 Jahre, von 1976 bis 2009, als SPD-Abgeordneter für unseren Wahlkreis im deutschen Bundestag saß; zwei Freunde, deren Biographien in West und Ost nicht unterschiedlicher hätten verlaufen können, deren politische Karrieren im Zuge der deutschen Einheit aber zusammengeführt wurden.
Eingangs trat Eppelmann direkt mit einer Warnung an die Schülerinnen und Schüler heran: Ihr lebt in höchster Gefahr, da ihr nie in einem anderen als in einem demokratischen System gelebt habt. Wie es ist, in einer Diktatur zu leben, erfuhren die Jugendlichen aus erster Hand aus den Erfahrungen des Berliners, der als Jugendlicher den Bau der Mauer miterlebte und der für seine Überzeugung schon in den 1960er Jahren unter dem SED-Regime ins Gefängnis kam. „Danach war ich erwachsen“, erzählt der Bürgerrechtler. Seine eindrücklichen Worte und anschaulichen Schilderungen aus seinem Leben machten deutlich, welch kostbares Gut Demokratie darstellte und darstellt. Mit leidenschaftlichen Worten ermutigte abschließend Prof. Gert Weisskirchen das junge Publikum, sich für die eigenen Freiheitsrechte und das Leben in einer Demokratie einzusetzen.
Text: Bt, He