Rolli-Projekt der neunten Klassen

Eine andere Perspektive einnehmen

Vom vergangenen Montag bis Donnerstag konnte man im OHG Wiesloch immer wieder Schülerinnen und Schüler mit Rollstühlen auf dem Schulgelände beobachten. Sie nahmen an einem Projekt teil, das zum wiederholten Male für alle neunten Klassen stattfand. Organisiert von Lehrerin Lolita Beierle, die selbst im Rollstuhl sitzt, wird es von der Präventivkampagne „no risk, no fun“ von der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung gesponsert. 

Jede Schülerin und jeder Schüler bekam einen Rollstuhl zur Verfügung gestellt und wurde zunächst von Holger Kranz, der das Projekt in seiner Funktion als stellvertretender Stiftungsratvorsitzender der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung (DSQ) ehrenamtlich begleitete, in die Fertigkeiten des Rollstuhlfahrens eingewiesen. Auf dem Schulhof konnten dann alle das Rollstuhlfahren selbst erproben. In einem zweiten Trainingsabschnitt wurden die Schülerinnen und Schüler für die Herausforderungen sensibilisiert, die das Blindsein mit sich bringt. Dazu wurden sie paarweise mit Langstock und Schlafmaske durch das Schulhaus geschickt.

Bei den Schülerinnen und Schülern sowie im Kollegium kam das Projekt gut an. Die Jungen und Mädchen wurden dafür sensibilisiert, achtsam mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit umzugehen und Risiken, die zu einer möglichen Querschnittlähmung führen könnten, zu vermeiden, zählen sie doch zur Hochrisikogruppe im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Dennoch sollten sie ihr Leben genießen, aber präventiv und verantwortungsvoll handeln.

In einem abschließenden Feedback-Gespräch konnten die Schülerinnen und Schüler äußern, welche Eindrücke sie vom Rolliprojekt-Tag gewonnen haben. Sie haben das Wesentliche erkannt: Eine Weile im Rollstuhl herum zu fahren, lässt einen die Welt aus einer anderen Perspektive sehen, stellt einen vor überraschende Herausforderungen – und kann zu Muskelkater in den Armen führen. Die Schülerinnen und Schüler können nach dem Projekt wieder aufstehen und herumlaufen. Das können Rollstuhlfahrerinnen und –fahrer nicht, denn eine Querschnittlähmung ist unheilbar.