La Réunion, l’île intense

Das andere Frankreich im Indischen Ozean

von Lilly Hooks und Carla Fuchsluger (9a)

Sommer, Sonne, Sonnenschein! Und das im Herbst! Aber wie soll das gehen? Finanziell gefördert durch das EU-Programm Erasmus+ flogen vierzehn Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe neun unter Begleitung ihrer zwei Lehrkräfte, Iris Graf und Felix Hott, für zehn Tage auf die wunderschöne Insel La Réunion, wo man von Delfinsafari und Vulkanwanderung bis zum Faulenzen am Strand wirklich alles erleben konnte.

Aufgenommen wurden wir von Familien auf Le Réunion, die uns Einblicke in das Familienleben auf der Insel gaben und uns zeigten, was das kreolische Essen ausmacht.

Da die Insel vulkanischen Ursprungs ist, durften wir die Erfahrung machen, zu einem bereits erloschenen Krater zu wandern und uns das Vulkangebiet anzuschauen und zu staunen. Durch den Besuch im Museum Maison du Volcan lernten wir vieles über die Vulkane, z.B. wie sie entstanden sind, wie sie ausbrechen, was einen Vulkan ausmacht oder welche unterschiedlichen Arten es gibt. Einen Vulkanausbruch durften wir schließlich in einem 4D Film erfahren und „spüren“, was uns alle sehr erstaunte.

Aber auf La Réunion, dieser kleinen Insel im Indischen Ozean, gibt es nicht nur beeindruckende Berge, Wasserfälle und Talkessel mit wunderschönen grünen Bäumen, sondern auch rund um die Insel ein traumhaftes Meer, das sich bis ins Unendliche erstreckt. Doch dieses Meer war nicht ungefährlich: An vielen Stränden und Wasserufern standen große Warnschilder, die die Besucher vor Haien und Angriffen im Wasser warnten, was man nicht erwartet, da das Meer strahlend blau und klar ist. Trotzdem konnten wir durch den Schutz der großen Korallenriffe, die die Haie vom Ufer fernhalten, ohne große Gefahr an der Westküste der Insel ins Meer eintauchen und das frische Salzwasser genießen.

Wir waren aber nicht nur auf Wanderungen und Spaziergängen durch die Talkessel oder amüsierten uns am Strand, sondern lernten auch die vielen verschiedenen Religionen auf La Réunion kennen, erfuhren von den unterschiedlichen Festen und Traditionen, lernten traditionelle Tänze und probierten verschiedene Speisen. Wir besuchten eine Moschee, einen Hindutempel und sogar einen madagassischen Tempel. Letztgenannter lag an einem Weg, den die vielen Sklaven damals zur Flucht gebaut hatten und der bis heute nicht entfernt wurde und unter Denkmalschutz steht. Die Besitzer des Grundstücks erzählten uns alles über ihre Religion, woran sie glauben und welche Feste sie feiern. Ein ganz besonderer Höhepunkt unserer kulturellen Entdeckungsreise auf La Réunion war ein Tanzworkshop, bei dem wir lernten, den Moringue zu tanzen, eine Kombination aus Kampfkunst und Tanz, die von Völkern des Indischen Ozeans ausgeübt wird und von Sklaven auf La Réunion entwickelt wurde. Durch all diese Führungen konnten wir unheimlich viel lernen und viele Hintergründe verstehen.

Außerdem durften wir durch viele Führungen, wie zum Beispiel auf einer Vanilleplantage, unsere Französischkenntnisse verbessern. Wenn wir etwas nicht verstanden hatten, erklärten wir es uns gegenseitig auf Deutsch. So war nie jemand ahnungslos und alle waren beteiligt.

Nach all den Tagen mit Führungen, Museen und Schulbesuch konnten wir am Ende unserer Reise auch einmal unser Gehirn etwas abschalten, als wir einen wunderschönen Markt in St. Paul besuchten. Es gab Essen wie Früchte, Gemüse, Gebäck oder traditionelle kreolische Speisen sowie jede Menge Gewürze von A-Z, Schmuck und Kleidung, Kunstartikel aus Holz, handgemachte Taschen und Trommeln – es war für jeden etwas dabei.

Wir konnten durch diese Reise unglaublich viele Dinge und Erkenntnisse mit nach Deutschland nehmen, die uns persönlich weitergebracht haben. Wir erweiterten dabei nicht nur unsere Französischkenntnisse und lernten, uns in einer fremden Kultur, weit weg von zu Hause, allein zurechtzufinden, sondern erlebten auch als Gruppe unglaublich schöne Momente. Wir schufen unsere eigenen Insider, wie „Hannah anschnallen!“ oder „Johann hinsetzen“, führten tiefgründige Gespräche miteinander oder rissen Witze. Alles war mit dabei!

Wir sind unglaublich dankbar, dass wir die Chance bekommen haben, an diesem Austausch teilnehmen und diese beeindruckende Insel bereisen zu dürfen, dass wir von den lieben Menschen dort so freundlich empfangen und aufgenommen wurden und sie mit uns einen Teil ihres Lebens auf der Insel geteilt haben. Nun freuen wir uns darauf, unsere Partner von La Réunion Ende April bei uns in Wiesloch zu empfangen und ihnen unsere deutsche Kultur und Lebensweise näherzubringen.

Fotos: Gr