von Lena Ulrich (10c)
450 km - das ist weit und mit dem Auto eine mehrstündige Fahrt, mit dem Fahrrad jedoch benötigt man sogar einige Tage, um das Ziel zu erreichen. Zehn Schüler und Schülerinnen der neunten, zehnten und elften Klassenstufe durften diese Erfahrung in Begleitung ihrer Lehrkräfte Julia Weidlich, Andreas Mändler und Bernd Sauer machen. In fünf Tagen fuhren wir vom OHG nach Taizé in Frankreich, einem einzigartigen Ort. Dort verbrachten wir die restliche Zeit unserer inspirierenden Reise. Die Communauté von Taizé ist eine ökumenische Gemeinschaft aus Brüdern, die jährlich 100.000 Jugendliche aus der ganzen Welt zu sich einlädt, die dort eine besondere Zeit verbringen können.
Aufgeregt trafen sich alle am Samstagmorgen, den 13.07.24 um 8 Uhr vor der Schule. Nach einer kurzen Fotosession ging es auch schon los. Für diesen Tag war das Ziel eine Campingkirche im 100 km entfernten Stollhofen. Dort angekommen wurden Radfahrklamotten direkt durch Badesachen getauscht und alle sprangen in den nahen See. Gemeinsam ging es nach dem Abendessen noch zum „Sandmännchen“, eine Veranstaltung der Campingkirche, von der vor allem wir Jugendlichen sehr begeistert waren und gutgelaunt mitmachten.
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf in Richtung Breisach. Zwischendurch wurde noch eine kurze Pause bei der Eisdiele eingelegt, über die sich jeder freute. Natürlich wurde dann am Abend auch in der Jugendherberge stark beim EM-Finale mitgefiebert. Montagmorgen ging es dann endlich über die deutsch-französische Grenze, um nach einem sehr heißen Tag am Tagesziel in Montbéliard anzukommen.
Am darauffolgenden Tag kam die schönste Strecke, direkt am Rhein-Rhône-Kanal entlang nach Besançon. Dieser Tag war mit drei Pannen der ereignisreichste und dadurch auch der längste. Am Ende kamen alle trotzdem wohlbehalten in Besançon an.
Der letzte Tag unserer Fahrradtour begann mit einer Zugfahrt nach Chalon-sur-Saône - von dort aus hatten wir nur noch 45 km vor uns. Bevor es dort aber los ging, gab es für alle noch etwas zu essen - das erste und auch letzte Mal, dass man ein Restaurant von innen begutachten konnte.
In Taizé angekommen war die Freude natürlich groß, aber auf der anderen Seite, war es auch schade, dass die Fahrradtour schon vorbei war, denn der Leitspruch der Gruppe war: Der Weg ist das Ziel!
Schnell gewöhnte man sich an den Rhythmus dort und konnte die Zeit richtig genießen. Besonders im Gedächtnis geblieben ist vor allem das spärliche Essen und das Leben in der Einfachheit. Wirklich beeindruckend waren die Gebete in der Kirche, bei denen zweitausend Menschen zusammen sangen. Außerdem wurde in den Gruppenstunden viel über den Glauben diskutiert, wodurch jeder und jede zum Nachdenken angeregt wurde und die Zeit im Nu verging. Jeden Abend ging es dann noch zum „Oyak“, Crêpes oder Pizza essen und Orangina trinken. Das Highlight war das Gebet am Samstagabend: Jeder bekam seine eigene Kerze und während des Gebets wurde das Licht weitergegeben, bis die gesamte Kirche einem Meer aus Lichtern glich. Das Bild der leuchtenden Kirche hat sich in die Köpfe eingebrannt. Sonntagmorgen erwartete uns leider schon der Bus, der uns wieder zurück nach Wiesloch brachte.
So ging eine wunderschöne, einzigartige und inspirierende Reise zu Ende, die keiner so schnell vergessen wird! Ein besonders großes Dankeschön geht hierbei an Herrn Sauer, der die gesamte Fahrt wie immer perfekt organisiert hat, sowie an Frau Weidlich und Herrn Mändler! (Fotos: Wl)